Montag, 2. Mai 2011

Toter Terrorfürst

Nun ist er wohl tot, der Terrorfürst. Man soll sich nie freuen, wenn ein Mensch stirbt, man muss aber auch nicht traurig sein. Dennoch ist mit dieser Aktion nichts besser geworden. Ohne Gerichtsverfahren ist ein Mensch getöter worden, ganz so wie es mittlerweile zum Alltag im "Krieg gegen den Terror" ist. Und die Mehrheit der westlichen Welt, die die Todesstrafe aus ihren Gesetzbüchern glücklicherweise nach und nach verschwinden läßt, befürwortet dies!

Es wurde die Chance verspielt, Recht selbst gegenüber dem Unrecht gelten zu lassen und aufzuzeigen, was Menschenrechte bedeuten. Erst dann wäre "der Gerechtigkeit genüge getan". Sicher wird das Vermeiden eines Prozesses auch dem Schutz der USA gedient haben, die diesen Mann erst stark gemacht haben. So wird wohl nie herauskommen, inwieweit Bin Laden mit denen verstrickt war, gegen die er sich dann gewandt hat.

Auch eine Obduktion durch unabhängige internationale Experten wäre hilfreich gewesen. Bin Ladens Identität, den Todeszeitpunkt und die Todesart hätten festgestellt werden müssen. So wird mit einer vorschnellen Seebestattung reichlich Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker gegossen. Noch in 20 Jahren werden Leute also munter behaupten, dass Bin Laden nicht tot ist oder schon früher tot war oder nie gelebt hat. Oder alles drei auf einmal!

Ändert sich durch den Tod Bin Ladens etwas? Der Terror wird weitergehen, solange die nördliche Welt durch ihre maßlose Gier Korruption und Ausbeutung die Armut in den südlichen Ländern am Leben hält! Erst dadurch werden Menschen radikalisiert. Und das wiederum ist freilich sehr nützlich, gibt dieser Krieg doch die Legitimation, andere Länder zu überfallen und sie unter der Maske "Zivilisation für Alle" ihrer Bodenschätze und Ressourcen zu berauben. Was wiederum Gewalt hervorrufen wird.

Der "Krieg gegen Terror" sollte also endlich beendet werden und ein konsequenter Kampf gegen Armut begonnen werden! Hilfe für die ärmsten Länder bereitzustellen anstelle Geld für Militär und Waffen auszugeben.Waffen und Soldaten bringen immer Tod und Verderben für die Menschen. Unsere Freigiebigkeit dagegen wird Frieden stiften und erhalten.

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